ZHdK New Intimacy

Grit / MA Trends & Identity

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Trend Research / Trend Mapping / Trend Writing

Researching New Intimacy

Zum Start ins Trends & Identity Masterstudiums untersuchten wir im Auftrag der Hamburger Trendagentur Sturm & Drang das Thema New Intimacy und entwicklen die Trendmap der “New Intimacity”.

Neben Trend Research & Trend Mapping schrieb ich das Intro inklusive Manifesto sowie den Zukunftsausblick.

 

Concept, Research & Text: 1. Semester MA Trends & Identity: Christoph Bohne, Jacqueline Brantschen, Ludovica Galleani d’Agliano, Laura Kaufmann, Matea Lukic, Katherine Mazzei, Juliana Schneider, Grit Wolany

Illustration & Typographie: Juliana Schneider & Ludovica Galleani d’Agliano

Supervision: Xenia Elsässer (Sturm & Drang Hamburg), Dr. Martina Kühne (Kühne Wicki Future Stuff, Zürich), Prof. Bitten Stetter, Larissa Holaschke

 
 
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Willkommen in New Intimacity

Sind Sie bereit, neue Territorien zu entdecken?

Beim Betreten von New Intimacity wird schnell klar: hier kommt keine Langeweile auf. Es ist laut, bunt und divers. Errichtet auf Grundpfeilern wie dem Wunsch nach Nähe und dem Bedürfnis nach Vertrauen, entwickelt sich New Intimacity jeden Tag weiter.


Neue Intimität ist Körper.

Neue Intimität ist Geist.

Neue Intimität ist Sex.

Neue Intimität ist Identität.

Neue Intimität ist Politik.

Neue Intimität ist Geschäft.

Neue Intimität ist Konsum.

Neue Intimität ist spirituell.

Neue Intimität ist künstlich.

Neue Intimität ist Raum.


Die Zeiten rein privater Intimität sind lange vorbei. Mit dem zunehmenden Einfluss von Megatrends wie Digitalisierung, Individualisierung, Gender Shift und nicht zuletzt dem "Vulkanausbruch" COVID-19 werden Nähe und Verbundenheit neu definiert.

Zentral ist dabei der Wandel unserer Zivilgesellschaft. Früher waren Markt, Staat, Öffentlichkeit und Privatheit strukturell eher getrennt. Jetzt entwickeln wir uns zu einer Intimgesellschaft, in der diese Abgrenzungen aufgeweicht oder teilweise schon ganz aufgehoben sind. Privates wird öffentlich und oft auch politisch. Menschen werden zu Marken, während sich Marken auf die Suche nach mehr Menschlichkeit und Sinn machen.

Betrachten wir New Intimacity aus der Gender-Perspektive, zeigen sich veränderte Rollenmuster und Stereotypen. Diese beeinflussen und verändern so gut wie alle Lebensbereiche. Die Radikalität dieses Wandels - zusätzlich beschleunigt durch die Corona-Pandemie – bietet viele Chancen, schafft aber auch neue Herausforderungen. Wir stellen etablierte Strukturen in Frage, entdecken die Bedeutung emotionaler Bindungen wieder und versuchen, diese auf neue, kreative Weise zu leben - analog und digital. 

Natürlich entsteht dabei auch ein Spannungs- und Konfliktpotenzial, das durch allgemeine Verunsicherung und Angst noch verstärkt wird. Das zeigt sich in Re-Traditionalisierung, wachsendem Populismus und der Forderung nach einfachen Lösungen.

 
 

Foresight

Die Zukunft ist divers

New Intimacity wird weiterwachsen und sich dabei stetig neu erfinden. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig Intimität, Nähe, Vertrauen und Verbundenheit für Menschen sind. Ob analog oder digital – wir finden immer kreative Wege des Kontakts. Mithilfe neuer Tools und Services; bestärkt durch Tribes und Communities; unterstützt von Marken; getragen und verbunden durch endlose Datenströme.

Die COVID-Krise hat jedoch auch die Fragilität unserer Gesellschaft deutlich gemacht. Bedingt durch Mehrfachbelastungen wie Homeschooling, Home Office und Care Arbeit gab es oft Rückfälle in alte Rollenmuster. Räumliche Enge und psychische Belastungen führten vermehrt zu häuslicher Gewalt. Soziale Klassenunterschiede traten deutlich zutage.

Aber hier zeigt sich die Stärke von New Intimacy: gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen werden offen kommuniziert und diskutiert. So werden gemeinsam lebenswerte Zukünfte entwickelt und notwendige Ideen für morgen gedacht.

 
 
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